Oberflächeneigenschaften wie Hydrophobie („wassermeidend“) oder Hydrophilie („wasserliebend“) sind von größter Bedeutung für das Aufbringen von z.B. wässrigen Suspensionen auf ein Substrat bzw. eine Oberfläche. Die Glimmentladung kann zur Modifikation von Oberflächeneigenschaften (hydrophil/hydrophob) genutzt werden und findet häufige Anwendung als Präparationstechnik in der Transmissionselektronenmikroskopie, wo elektronentransparente Kohlenstoffträgerfolien zur besseren Benetzbarkeit mit wässriger Lösung vorbehandelt werden. Das Aufbringen einer wässrigen (polaren) Lösung (mit Viren, Zellen oder Nanopartikeln) auf einer hydrophoben (nicht-polaren) Oberfläche ist schwierig, wohingegen sich die Lösung auf einer hydrophilen Oberfläche sehr leicht aufbringen lässt.
Das Maß der Benetzbarkeit lässt sich durch den Kontaktwinkel zwischen der polaren Flüssigkeit und der Oberfläche ausdrücken. Der Kontaktwinkel Ɵ sollte klein sein, um die Tropfenbildung auf der Oberfläche zu minimieren.
Bei der Glimmentladung handelt es sich um ionisiertes Gas, welches Moleküle, Ionen und Elektronen enthält. Das Prozessgas ist meist Luft oder Sauerstoff. Die reaktiven Sauerstoff- und Wassermoleküle welche im Plasma entstehen, binden (temporär) an die Oberfläche und erzeugen somit eine polare negativ geladene Oberfläche. Durch diese Präparation ist es nun möglich, unterschiedlichste Proben in polaren Flüssigkeiten aufzubringen. Speziellere Fragestellungen, wie z.B. Nukleinsäure-Adhäsion an Kohlenstoffschichten machen eine anschließende Behandlung mit Magnesiumacetat-Lösung (MgAc2) nötig. Diese führt zu einer positiv geladenen hydrophilen Oberfläche, was die Anhaftung der Nukleinsäuren deutlich verbessert.
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