Warum sollte ich in einer ATR-Welt noch KBr-Presslinge in meinem Labor verwenden?

Für die FTIR-Analyse von Feststoffen gibt es eine Reihe von Techniken. In den letzten Jahren hat sich die ATR-Spektroskopie aufgrund ihrer Einfachheit und der geringen bis gar keinen Probenvorbereitung zur etablierten Technik für diese Art von Proben entwickelt. Dennoch bleiben KBr-Presslinge eine gute Wahl mit mehreren Vorteilen gegenüber ATR.

  • Weniger Probenmaterial erforderlich
  • Höheres SignalRauschVerhältnis
  • Erhöhung der Signalintensität von schwachen Banden bzw. verbesserte Nachweisgrenzen durch Erhöhung der Probenkonzentration im Pressling bzw. Verwendung von insgesamt mehr Presslingsmischung für einen „dickeren“ Pressling (LambertBeer´sches Gesetz)
  • Keine Spektrenkorrektur erforderlich. Bei der ATR-Spektroskopie ist die effektiv gemessene Probenschichtdicke abhängig von der Wellenlänge. Dadurch kommt es zu Änderungen der relativen Bandenintensitäten und bei breiten Banden zur Verschiebung des Absorptionsmaximums
  • Eine Vielzahl von (kommerziellen) Spektrenbibliotheken

Fazit

Der KBr-Pressling ist die klassische Technik zur Analyse von Feststoffen, die attraktive Eigenschaften gegenüber neueren Techniken wie ATR behält. Die Möglichkeit, die Konzentration bzw. Schichtdicke der interessierenden Verbindung zu ändern, bietet einen wesentlichen Vorteil gegenüber der ATR.

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