Bei der Messung sehr kleiner Widerstände kommt es häufig zu dem Effekt der Gleichtaktunterdrückung (engl: „Common mode rejection“ oder kurz CMR). Der hierdurch entstehende Fehler kann die gemessene Spannung um ein Vielfaches verfälschen. Die Abbildung 1a verdeutlicht dieses; angenommen ist ein zu bestimmender Widerstand, der hier 100 µΩ beträgt. Eine klassische Stromquelle liefert einen Strom von 10 mA und unsere gemessene Spannung liegt bei (falschen) 3 µV anstelle 1 µV. Die Ursache hierfür ist ein (angenommener aber realistischer) Widerstand von 20 Ω zwischen der Erde, der Probe und der Stromquelle.
Unser neuer Partner Anmesys hat mit der AMS220 eine spezielle Stromquelle entwickelt, mit der sich der CMR-Effekt unterdrücken lässt. Diese kommt mit einem geeigneten Verstärker und lässt sich auch als herkömmliche Stromquelle nutzen.
Die Abbildung 1b zeigt den Aufbau mit der AMS220. Der genannte CMR-Effekt wird unterdrückt, und als Resultat wird die korrekte Spannung von 1 µV detektiert. Die patentierte AMS220 ist im Gegensatz zu herkömmlichen Quellen nicht potentialfrei („free floating“). Ihre Stromstärke wird direkt durch eine Eingangsspannung gesteuert. Der typische Aufbau am Beispiel einer AC-Widerstandsmessung unter Verwendung eines Lock-In-Verstärkers mit der AMS220 ist in Abb. 2 dargestellt.
Frequenzbereich | DC – 200 Hz (“Aktives CMR” eingeschaltet)
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Eingangssteuerspannungsbereich | 3,6 VRMS / ±5 V (DC) |
Strom-Spannungs-Verhältnis | 1 µA/V bis 10 mA/V |
Max. AC-Strom (RMS) | 36 mA |
Max. DC-Strom | ±50 mA |
Gleichtaktunterdrückung (CMR) kann unter anderen vorkommen bei:
- Proben mit kleinen Widerständen (und ggfs. hohen Kontaktwiderständen)
- AC-Widerstandsmessungen, z.B. über Lock-In-Technik
- Widerstandsmessungen im Kryobereich, wenn der Probenwiderstand bei den tiefen Temperaturen sehr gering wird
- Thermometrie
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