DELTA ist ein 1,5-GeV-Elektronenspeicherring, der an der Technischen Universität Dortmund vom Zentrum für Synchrotronstrahlung betrieben wird. Er steht internen und externen Anwendern zur Verfügung sowie generell für Forschung in der Beschleunigerphysik.
Die Pulsdauer der Synchrotronstrahlung ergibt sich aus der typischen Paketlänge in Elektronen-Speicherringen von einigen 10 ps bis 100 ps (FWHM). In neuartigen Röntgen-Freie-Elektronen-Lasern (FELs) werden kurze Pulslängen von bis zu 10 fs erreicht. Bis heute sind allerdings nur vier dieser Einzelanwender-Anlagen in Betrieb, während um die 50 Synchrotron-Lichtquellen mehreren Anwendern gleichzeitig zur Verfügung stehen. Daher lohnt es sich Methoden zu finden, die die Möglichkeiten dieser herkömmlichen Lichtquellen in Richtung kürzere Pulsdauern erweitern. Kohärente Erzeugung der Harmonischen (Coherent Harmonic Generation – CHG) ist eine Methode, kohärente Strahlungspulse zu erzeugen, die ca. 1000 x kürzer sind als die Elektronenpaketlänge. Hier breitet sich ein Femtosekunden-Laserpuls zusammen mit dem Paket durch einen Undulator („Modulator“, s. Abb. 1) aus, einer magnetischen Struktur mit alternierendem Feld.
Die Laser-Elektronen-Interaktion verursacht eine periodische Modulation der Energie innerhalb eines kurzen Abschnitts in der Paketmitte. In einer nachfolgenden Anordnung von Dipol-Magneten („Schikane“) verwandeln die energieabhängigen Weglängen der Elektronen die Energie-Modulation in periodische Abweichungen der Ladungsdichte („Micro-Bunching“). In einem zweiten Undulator („Radiator“) erzeugen die Micro-Bunches kohärente und ultrakurze Strahlung bei den Harmonischen der Laserwellenlänge.
Dieser Puls ist stärker als die inkohärente Strahlung, die vom Rest des Elektronenpakets emittiert wird.
Die CHG-Methode wurde zuerst im ACO-Speicherring in Frankreich gezeigt und anschließend auch an anderen Orten angewendet. Seit 2011 wird CHG an der DELTA-Kurzpuls-Anlage getestet und weiterentwickelt (Abb. 2).
Am DELTA werden CHG-Pulse mit einer Rate von 1 kHz generiert, was der Repetitionsrate des Ti:Saphir-Lasers entspricht, der hier zum Einsatz kommt. Da die Umlauffrequenz eines einzelnen Pakets in einem Speicherring mit einem Umfang von 115,2 m bei 2,6 MHz liegt, folgen auf jeden CHG-Puls ca. 2600 inkohärente Pulse. Für seine Erfassung wird ein sehr schneller Detektor benötigt, wie z. B. eine Photodiode oder ein Gerät mit Gate-Funktion.
Imaging ist für unterschiedliche Charakterisierungsaufgaben wichtig. Zum Beispiel, um die Winkelverteilung von CHG-Pulsen zu bestimmen, ein Singleshot-Spektrum aufzunehmen oder Interferenzmuster aufzuzeigen, die bei dieser Art Strahlung entstehen. Aus diesem Grund wurde hier eine schnell gegatete, Image-Intensified CCD-Kamera von Andor Technology installiert (iStar DH334T-18U-E3), die eine Gate-Zeit von mindestens 2 ns aufweist.
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