Ein neuer Meilenstein in der Desktop-Elektronenmikroskopie – Phenom Pharos
Auf der M&M in Baltimore wurde im August 2018 diese brandneue Entwicklung erstmals dem Fachpublikum präsentiert.
Mit dem neuen „Phenom Pharos“ stößt Thermo Fisher Scientific (seit Januar 2018 neuer Eigentümer des Herstellers Phenom-World B.V., Eindhoven/NL) die Tür in Richtung Hochauflösung mit Desktop-Elektronenmikroskopen weit auf.
Feldemissions-Kathode
Das Phenom Pharos ist das erste Desktop-Elektronenmikroskop mit Feldemissions-Kathode, das Vergrößerungen bis zu 1.000.000 x und eine Auflösung kleiner 3 nm ermöglicht.
Galt es bisher als zu aufwändig ein Desktop-REM mit einer FE-Kathode auszustatten, zeigt Thermo Fisher Scientific eindrucksvoll die Kombination aus Hochauflösung, Effektivität und einfacher Bedienbarkeit.
Feldemissions-Kathoden zeichnen sich gegenüber Wolfram-Kathoden um einen um Faktor 50 besseren Richtstrahlwert (Faktor 5 gegenüber der LaB6-/CeB6-Kathode) aus.
Der Richtstrahlwert gibt Auskunft über die Austrittsgröße des Elektronenstrahls an der Kathodenspitze und die Elektronendichte bei gegebenen Beschleunigungsspannungen und Stromstärken. Je kleiner die Austrittsgröße und je höher die Elektronendichte ist, desto weniger Energie muss zur Formung eines fein fokussierten Elektronenstrahls aufgewandt werden. Je „heller“ der Elektronenstrahl ist, desto besser ist das Signal-/Rausch-Verhältnis. Somit ist es mit einem Feldemitter möglich, bei verhältnismäßig geringen Beschleunigungsspannungen und Strahlströmen hohe Auflösungen zu erreichen. In der Tabelle unten rechts sehen Sie ein paar typische Vergleichswerte.
Bitte beachten Sie, dass die Abbildungsqualität neben der Beschleunigungsspannung auch von der Ordnungszahl der Probenoberfläche abhängig ist. Je leichter das Element, desto größer das Reaktionsvolumen. Je größer das Reaktionsvolumen, desto mehr Tiefeninformation enthält das Signal. Das kann beim Abbilden ultrafeiner Strukturen und Schichten kontraproduktiv sein. Insbesondere dann, wenn das Reaktionsvolumen größer als die abzubildende Struktur ist. Deshalb wird die Auflösung eines Elektronenmikroskops im Allgemeinen an Gold-Nanopartikeln unter Angabe der Beschleunigungsspannung, dem Vakuum und dem optimalen Arbeitsabstand definiert.
Aufgrund des deutlich höheren Richtstrahlwerts ist das Signal-Rausch-Verhältnis und somit die Qualität der Abbildung in Verbindung mit der höheren Auflösung signifikant besser. Das Phenom Pharos stellt die Performance von konventionellen, mit Wolfram- oder LaB6-/CeB6-Kathoden ausgestatteten, Elektronenmikroskopen in den Schatten.
Wolfram-Kathode | LaB6-/CeB6-Kathode | FE-Kathode | |
---|---|---|---|
Intensität (A/cm²) | 100 | 1.000 | 5.000 |
Austrittsgröße an der Kathode | elliptisch 50x 100 m | 25 µm | 100 nm |
Auflösung bei | |||
30 kV | ~ 4 nm | < 3 nm | < 2 nm |
15 kV | ~ 25 nm | < 8 nm | < 3 nm |
1 kV | ~ 50 nm | < 25 nm | < 5 nm |
Ultraschnelle Probenschleusung
Ein besonderes Highlight ist die ultraschnelle Schleusungszeit von 30 Sekunden. Das ist in der Elektronenmikroskopie generell und für ein FE-REM im Speziellen ein absoluter, bisher nicht erreichter Spitzenwert und erlaubt effizientes Arbeiten ohne große Wartezeiten beim Probenschleusen.
Aufladungsreduktions-Modus
Nicht leitfähige Proben stellen eine Herausforderung an die Bildgebung mit einem REM dar, da sich die Probe im Scanfeld auflädt. Je nach gewählter Beschleunigungsspannung, Strahlintensität und Vergrößerung führt der Aufladungseffekt gegebenenfalls zu unbrauchbaren Bildern, bzw. zu einer Veränderung/Zerstörung der Oberfläche.
Der Aufladungsreduktions-Modus ist in den Phenom Elektronenmikroskopen folgendermaßen realisiert: Das Vakuum im Probenraum wird gezielt um bis zu Faktor 60 verschlechtert, indem eine definierte Menge Umgebungsluft angesogen wird. Die Wassermoleküle der angesogenen Luft werden durch den Elektronenstrahl positiv ionisiert. An der Oberfläche des negativ geladenen Scanfelds gleicht sich das Potential mit dem negativ geladenen Restgas in der Probenkammer aus. Somit reduziert sich die Aufladung im Scanfeld an der Oberfläche signifikant. In vielen Fällen kann dann auf eine metallische Beschichtung der Probe verzichtet werden. Diese Methode findet ihre Grenzen bei hohen Beschleunigungsspannungen und Strahlströmen in Kombination mit hohen Vergrößerungen.
Intuitives Bedienkonzept
Wer sich von der bestechenden Einfachheit der Bedienung eines Phenom Elektronenmikroskops schon einmal überzeugen konnte, wird sich am Phenom Pharos sofort wie zu Hause
fühlen. Das preisgekrönte Bedienkonzept wurde vollständig beibehalten. Auch für sporadische Nutzerinnen und Nutzer stellt die Bedienung des REM keine Herausforderung dar. Gestochen scharfe Aufnahmen bei hohen Vergrößerungen sind keine Herausforderung, sondern gelingen nach kurzer Einarbeitung sicher. Komplexe Prozeduren zur Optimierung des Strahlengangs vor hochauflösenden Aufnahmen erfordert ein Phenom Elektronenmikroskop nicht.
Erweiterbar
Das Phenom Pharos kann zusätzlich mit einem Sekundärelektronendetektor und einem EDX-Detektor ausgerüstet werden. Das Design der Elektronensäule ermöglicht das Arbeiten mit allen Detektoren bei identischem Arbeitsabstand. Eine Höhenverstellung der Probe ist beim Umschalten der Detektoren nicht erforderlich und trägt zu effektivem Arbeiten am Phenom Pharos bei.
Installation? Nichts einfacher als das.
Muss man bei einem konventionellen FEG-REM einen Installationsaufwand von mindestens fünf oder mehr Arbeitstagen einkalkulieren, so ist die Inbetriebnahme eines Phenom Pharos denkbar einfach.
Der Aufbau beim Kunden dauert ca. eine Stunde. Besondere Aufstellbedingungen, aktive Schwingungsdämpfung, Medien wie Wasser oder Stickstoff benötigt ein Phenom nicht. Staubarme Umgebung, Raumtemperatur zwischen 15 und 25 °C, eine 230-V-Steckdose und ein stabiler, vibrationsarmer Tisch (B) 50 cm x (T) 80 cm sind ausreichend.
Nach dem Einschalten des Phenom erfolgt eine vollautomatische Ausheizphase von sechzig Stunden, mit der sichergestellt wird, dass sich nach dem Evakuieren keine in der Elektronensäule anhaftenden Wassermoleküle mehr befinden. Gegenüber konventionellen Feldemissions-Elektronenmikroskopen, ist die Ausheizzeit länger, jedoch läuft dieser Prozess völlig automatisch ab und bedarf keinerlei Überwachung oder besonderer Eingriffe. Deshalb können Sie die Ausheizphase über das Wochenende planen. Sobald das Ausheizen abgeschlossen ist, ist das Phenom Pharos betriebsbereit.
Die Highlights auf einen Blick
- Das Phenom Pharos ist das erste hochauflösende Desktop-REM mit Feldemissions-Kathode
- Vergrößerung bis 1.000.000 x
- Auflösung < 3 nm bei nur 15 kV, 6 mm Arbeitsabstand und lediglich 1 Pa Vakuum
- EDX-Analyse und SE-Detektor optional
- Ultraschnelle Proben-Ladezeit von 30 Sekunden
- Variables Vakuum in der Probenkammer
- Einfache Aufstellbedingungen
- Geringer Inbetriebnahme-Aufwand
- Geringe Folgekosten
- Intuitive Bedienung
Auf der Roadshow im Herbst 2018 (11. bis 21. September) werden wir das Phenom Pharos erstmals in Deutschland präsentieren.
Die Veranstaltung findet in neun Städten statt. Ihre Teilnahme ist selbstverständlich kostenlos und unverbindlich.
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